27.–28. Juni 2025: Zwei Tage lang wurde das Jugend- und Familiengästehaus Cap Wörth zu einem lebendigen Ort der Begegnung, der Vernetzung und der aktiven Mitgestaltung. Unter dem Titel „Europa im Dialog: Wie Werte stärken?!“ luden das Europahaus Klagenfurt und das International Center For New Media (ICNM) engagierte Vertreter:innen der Zivilgesellschaft zum Midterm-Workshop von ProEuropeanValuesAT nach Cap Wörth, Velden am Wörthersee ein.

Am Freitag eröffnete Marc Germeshausen, Direktor des Europahauses Klagenfurt, gemeinsam mit Peter A. Bruck, Initiator von ProEuropeanValuesAT, die Veranstaltung mit einer klaren Botschaft: Europa braucht engagierte Bürger:innen, die sich einbringen, vernetzen und gemeinsam für demokratische Werte eintreten. Was folgte, war ein spannender Blick auf das Engagement der ProEuropeanValuesAT-Grantees. In Form eines Catwalks präsentierten die Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen die Zwischenstände ihrer Aktivitäten und zeigten dabei eindrucksvoll, wie vielfältig Demokratiearbeit heute ist. Der anschließende Vernetzungsaustausch diente dem Kennenlernen untereinander und der gegenseitigen Inspiration. Der Abend brachte ein Highlight der Veranstaltung: In einer Podiumsdiskussion diskutierten Vertreterinnen der Politik von EU, Bund und Land über die Frage, wie Demokratie konkret gestärkt werden kann. An der Diskussion nahmen Elisabeth Dieringer (FPÖ), österreichische Abgeordnete zum Europäischen Parlament, Claudia Arpa (SPÖ), Mitglied des Bundesrates, Europahaus-Vizepräsidentin Barbara Lesjak, ehem. Abgeordnete im Kärntner Landtag und Ulrike Lunacek, ehemalige Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, teil und stellten sich auch den Fragen aus dem Publikum.

Der Tag klang bei einem gemeinsamen Abendessen und einem ebenso unterhaltsamen wie lehrreichen PubQuiz aus – moderiert von Marc Germeshausen und Helen Thiele. EU-Wissen, Witz und Weitblick inklusive.

Der Samstag begann mit inspirierenden Grußworten von Christof Zernatto, Präsident des Europahauses Klagenfurt, der darauf hinwies, wie entscheidend das Engagement der Zivilgesellschaft für Europas Zukunft ist und wie wichtig es ist, untereinander im Dialog zu bleiben – auch (und besonders) dann, wenn politische Meinungen auseinandergehen.

Im Anschluss folgte eine Plenary Session mit Ursula Bittner von Greenpeace Österreich, Ulrike Lunacek, sowie Helga Berger, Mitglied des Europäischen Rechnungshofs. Im Fokus war hierbei die Frage, wie Frauen die europäische Zivilgesellschaft prägen können, mit der nötigen Sichtbarkeit und Anerkennung. In dem intensiven Dialog wurde nicht nur mehr Teilhabe, sondern auch strukturelle Veränderungen, um echte Mitgestaltung möglich zu machen, gefordert.

Am Vormittag standen sechs praxisnahe Capacity-Building-Workshops auf dem Programm: von der Frage, wie man Künstliche Intelligenz sicher im Vereinskontext nutzen kann, über den Umgang mit rechtswidrigen Inhalten im Netz, bis hin zu partizipativer Demokratie, Frauen und Resilienz, Rechte von Minderheiten oder der Rolle Europas der Regionen. Die Workshops boten nicht nur Wissen und Austausch von und mit Expert:innen. Danach präsentierten die Workshopleiter:innen pointiert und inspirierend ihre Kernergebnisse – ein Format, das Lust auf mehr macht.

Mit einem gemeinsamen Blick nach vorn endete die Veranstaltung: In der Abschlussrunde „Digitalisierte Zukunft braucht Haltung“ diskutierten Grantees gemeinsam mit Peter A. Bruck und unter dem Impuls von Europahaus-Vizepräsidentin Ana Blatnik, ehemalige Präsidentin des Bundesrates, über Wege, wie demokratische Prozesse vor antidemokratischen Tendenzen geschützt werden können. Ein energiegeladener, zukunftsgerichteter Abschluss, der Mut machte.

Beim kulinarischen Ausklang im Garten war Zeit für persönlichen Austausch, neue Kontakte – und für einen letzten Kaffee von der Europa.Cafe-Ape, bevor es beim Demokratie Repair Café der IG Demokratie noch einmal konkret wurde: Denn Demokratie gehört nicht ins Museum – sondern repariert, gestärkt und gemeinsam gelebt.

Das Europahaus Klagenfurt bedankt sich bei allen Teilnehmenden, Grantees, Partner:innen und Unterstützer:innen, die diesen Workshop möglich gemacht haben.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen – und auf das, was gemeinsam noch entsteht.